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Herausforderungen auf dem Weg zum Bio-Weinbau

Groszer Wein wird bio – das steht fest! Denn schon von Beginn an war es uns ein wichtiges Anliegen, unsere Weine so unverfälscht wie möglich in die Flasche zu bringen. Die Umstellung auf Bio-Weinbau ist für uns der nächste logische Schritt auf diesem Weg.

Doch die Umstellung auf rein biologische Landwirtschaft geht nicht von heute auf morgen und ist an viele Vorgaben geknüpft, die wir erfüllen möchten, ohne dass die Qualität unserer Weine darunter leidet. Bevor wir kommendes oder übernächstes Jahr den Umstellungsvertrag unterzeichnen, haben wir heuer bereits intensiv an drei Bereichen gearbeitet, die direkt oder indirekt für biologische Bewirtschaftung notwendig sind:

Pflanzenschutz anders denken

Der Pflanzenschutz ist im Weinbau ein kritischer Punkt. Denn während im konventionellen Weinbau chemisch-synthetische Spritzmittel erlaubt sind, kann man im biologischen Weinbau nur mit speziellen Spritzmitteln wie Kupfer und Schwefel arbeiten. Grundsätzlich denken wir Pflanzenschutz jetzt gänzlich anders:

All unsere Bemühungen gehen dahin, dass wir einen Krankheitsbefall unserer Pflanzen verhindern, sodass er erst gar nicht so schwerwiegend wird, dass man ihn mit chemisch-synthetischen Mitteln behandeln müsste. Dafür setzen wir verstärkt Maßnahmen, die eine starke Verbreitung von Krankheiten erschweren und die Rebe in ihrer natürlichen Widerstandskraft unterstützen:

  • Statt Insektizide einzusetzen, fördern wir Nützlinge im Weingarten, die die Schädlinge auf natürliche Weise in Schach halten.
  • Statt Herbiziden setzen wir auf mechanische Bearbeitung. Wir schneiden mit Maschinen die Beikräuter im Wurzelbereich durch und ziehen sie aus dem Boden, sodass sie nicht mit der Rebe um Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
  • Zusätzlich schneiden wir das Laub regelmäßig: zum Teil zupfen wir einige Blätter pro Rebe händisch, damit mehr Wind und Sonne an die Trauben kommen, zum Teil auch mit der Maschine. Dadurch werden die Reben besser belüftet und die Trauben trocknen schneller ab. Das erschwert die Verbreitung von Pilzkrankheiten (weil Pilze Feuchtigkeit brauchen, um sich auszubreiten) und wir müssen weniger Fungizide (Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten) einsetzen. Außerdem leitet es die Energie der Rebe vom Wachstum der Blätter in die Reife der Trauben.

Heuer ist es uns gelungen, die Laubarbeiten zu perfektionieren. Außerdem spritzen wir bereits mit Mitteln, die im Bio-Weinbau zugelassen sind: Netzschwefel, Kupferpräparate und Kaliumhydrogencarbonat. Doch gerade beim Spritzen sind wir heuer auch an unsere Grenzen gestoßen: wir benötigen mindestens noch einen Traktoristen und eine zusätzliche Spritze, damit wir alle unsere Reben innerhalb von 24 Stunden schützen können. Das ist sehr wichtig, weil die Spritzmittel für den Bio-Weinbau nämlich nur an der Oberfläche oder in der obersten Schicht der Pflanze wirken – der Pilz muss also schnell behandelt werden, damit er erst gar nicht in die Pflanze eindringen und sich verteilen kann.

Weniger Überfahrten im Weingarten

Jede Durchfahrt mit Traktoren und Maschinen ist eine Herausforderung für den Weingarten. Denn die schweren Geräte verdichten den Boden und das wirkt sich negativ auf die Bodenfruchtbarkeit aus: fruchtbare Erde wird weggeschwemmt und die wertvollen Nährstoffe gelangen nicht in den Boden; zusätzlich werden die Poren, die Wasser und Sauerstoff, die die Bodenlebewesen für ihre Arbeit brauchen, weniger.

In unseren Weingärten wird zwar noch sehr viel mit der Hand gemacht, doch für manche Arbeitsschritte sind Maschinen einfach notwendig. Um den Boden dennoch nicht zu verdichten, kombinieren wir seit heuer mehrere Arbeitsschritte in einer Überfahrt: Während wir etwa das Laub schneiden, bearbeiten wir auch gleich den Unterstock – 2 Geräte, 2 Arbeitsschritte und nur eine Überfahrt im Weingarten! Zusätzlich wird auch weniger CO2 durch die Fahrzeuge ausgestoßen, wenn wir weniger oft durch den Weingarten fahren.

Begrünung in allen Weingärten

Begrünte Böden im Weingarten sind eine Bedingung im Bio-Weinbau – die Böden dürfen wegen Erosion nicht „offen“ bleiben. Unsere Weingärten sind seit Jahren dauerbegrünt (hauptsächlich mit Gräsern), doch seit heuer achten wir auch besonders darauf, welche Pflanzen wir für die Begrünung anbauen:

Wir bringen einen speziellen Pflanzenmix aus, der sich positiv auf die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit auswirkt: Tiefwurzler stabilisieren das Bodengefüge. Leguminosen fixieren Stickstoff aus der Luft, sodass wir keinen Stickstoffdünger ausbringen müssen. Zusätzlich achten wir auch darauf, dass Blumen in der Begrünung wachsen, damit Bienen und andere Nützlinge ausreichend Blüten als Nahrung vorfinden.

Alle paar Monate mulchen wir die Begrünung, um den Humusaufbau zu unterstützen. Beim Mulchen achten wir darauf, die begrünten Gassen zeitversetzt zu mähen, sodass die Nützlinge auf andere Gassen als Lebensraum ausweichen können.

Was wir außerdem tun, um unsere Reben natürlich gesund zu halten:

Wir erhalten und legen Bio-Diversitätsflächen wie Steinhaufen, Wildhecken oder Obstbäume bewusst an, damit Nützlingsinsekten neben den Begrünungsflächen zusätzlichen Lebensraum finden. Je mehr Nützlinge im Weingarten leben, umso weniger Schädlingsbekämpfungsmittel braucht man.

Schon seit zwei Jahren schneiden wir unsere Reben außerdem „sanft“ nach der Schnittmethode von Simonit & Sirch. Das Grundprinzip dieses Schnittsystems besteht darin, dass nur ein- bis maximal zweijähriges Holz geschnitten wird, wodurch die Schnittflächen kleiner sind und die Reben weniger anfällig für Holzerkrankungen (Pilzkrankheiten wie Esca dringen primär durch große Wunden im Holz ein, die lange nicht heilen).

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